Ein mäßig sympathisches Chemienerdmädchen auf den Spuren eines Mörders

The Sweetness at the Bottom of the Pie - Alan Bradley

The Sweetness at the Bottom of the Pie ist ein Kriminalroman, die Hauptfigur (sozusagen die ermittelnde Detektivin) ein elfjähriges Mädchen namens Flavia.

 

Im Großen und Ganzen war das Buch spannend, gut geschrieben und nett zu lesen. Stellenweise hat es mich sogar ein bisschen gefesselt. Leider war es gegen Ende ziemlich vorhersehbar und das Ende selbst empfand ich als etwas übertrieben. Mit den zahlreichen Chemiereferenzen konnte ich leider überhaupt nichts anfangen, die habens also auch nicht geschafft mich zu überzeugen.

 

Was mich allerdings am allermeisten gestört hat war die unglaublich unsympathische Protagonistin. Eine elfjährige Halbwaise ohne Freunde und ohne Mitgefühl für andere, die aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen ihre ganze Familie nicht zu mögen scheint und außerdem noch überheblich und altklug ist. Da die Geschichte aus Flavias Sicht in der Ich-Perspektive geschrieben ist, hat man keine Chance ihr zu entkommen oder in anderen Figuren Sympathieträger zu finden, da die Gute ja an kaum jemandem ein gutes Haar lässt.

Die Beziehung zwischen den Figuren wird meiner Meinung nach auch nur unzureichend beschrieben. Da erfährt man ausführlich, wie sehr sie sich nicht mögen, aber es gibt keine Begründung, was das Ganze zum einen ziemlich unrealistisch und unausgereift erscheinen lässt und es zum anderen noch schwieriger macht, Sympathie für die Protagonistin aufzubringen, da sie ihre Mitmenschen offensichtlich ohne Anlass verurteilt. Dann freut sie sich auch noch über die Leiche in ihrem Gurkenbeet und damit reicht es dann wirklich.

 

Auch sonst gab es beim Lesen einige Kleinigkeiten, die mich einfach gestört haben. Ein Zeitungsartikel, der wie eine Kurzgeschichte geschrieben ist, oder ein in die Länge gezogenes Vater-Tochter-Gespräch, wenn man sich eigentlich beeilen sollte usw. usw.

 

Fazit: The Sweetness at the Bottom of the Pie war als Krimi an sich schon recht spannend, leider hat es sonst aber seine Schwächen, vor allem was die Figuren angeht.

Daher gebe ich nur drei von fünf Punkten